Informationen zu Corona-Impfempfehlungen und Corona-Impfstoffen (Stand: 11/2022)
Liebe Patienten,
seit der letzten Septemberwoche 2022 ist ein neuer Corona-Impfstoff verfügbar. Dieser ist speziell auf das aktuell in Deutschland zirkulierende Omicron-Virus zugeschnitten. Das Robert Koch Institut (STIKO) hat sich bislang nicht dazu geäußert, wer mit diesem fortentwickelten Corona-Impfstoff geimpft werden soll, so dass es für Sie sicher schwierig ist, eine Entscheidung zu treffen.
Deshalb habe ich für Sie meine persönlichen Impfempfehlungen zusammengestellt.
Zunächst ist es wichtig zu wissen, dass das Corona-Virus (so wie die meisten anderen Viren auch) durch regelmäßige Mutationen seine Protein-Oberfläche und damit sein Aussehen verändert (sog. Antigenshift). Dementsprechend war in 2021 das Delta-Virus in Deutschland aktiv, wohingegen wir seit 12/2021 mit der Omicron-Variante zu kämpfen haben. Innerhalb der Omicron-Variante kam es ebenfalls zu mehreren Mutationen: So waren zunächst die BA1- und BA2- Varianten aktiv, wohingegen seit Mai 2022 die BA4- und BA5- Varianten vorherrschend sind.
Von den verfügbaren Impfstoffen bestellen wir deshalb auch ausschließlich den gegen die BA4/5- Variante wirksamen Impfstoff (es gibt auch einen Impfstoff, der gegen BA1/2 wirksam ist).
Auch wenn seit 10/2022 aus England und Frankreich schon wieder weitere Omicron-Varianten erwartet werden (XE- und BQ1.1- Variante), kann man davon ausgehen, dass die BA4/5-Omicron-Impfung einen etwas besseren Schutz vor Erkrankung bietet als die bisherige Delta-Impfung. Vor einem schweren Krankheitsverlauf sind Sie auch durch die Delta-Impfungen gut geschützt.
Grundsätzlich sollte jede Person mindestens dreimal geimpft sein (zweimalige Impfung zur Grundimmunisierung und 1. Boosterimpfung). Meine Empfehlungen zur 2. Boosterimpfung mit der Omicron-Impfung (für weitere Informationen in den Infokästen auf das Pluszeichen klicken):
Lassen Sie sich impfen! Bei bestimmten Vorerkrankungen, die das Immunsystem beeinträchtigen (z.B. Asthma, Diabetes, Durchblutungsstörung am Herzen), ist die Omicron-Impfung besonders sinnvoll.
Wenn ich Ihnen in den letzten Jahren zum Beispiel krankheitsbedingt die Grippeschutzimpfung empfohlen habe, würde ich Ihnen jetzt auch die Omicron-Impfung empfehlen.
Wenn Sie die Corona-Erkrankung bereits durchgemacht haben, beachten Sie bitte den Abschnitt “Meine Empfehlung für Personen, die bereits mit dem Corona-Virus infiziert waren”.
Lassen Sie sich impfen! Auch wenn Sie gesund sind, aber ein beruflich bedingt erhöhtes Infektionsrisiko haben, ist die Omicron-Impfung für Sie sinnvoll.
Dies gilt zum Beispiel für Polizisten im Einsatzdienst, Lehrer und Erzieher.
Wenn Sie gesund sind und auch kein beruflich bedingt erhöhtes Infektionsrisiko haben und bereits mindestens dreimal geimpft sind (die Corona-Erkrankung gilt dabei wie eine Impfung) ist die Omicron-Impfung für Sie nicht erforderlich.
Nach aktuellem Kenntnisstand besteht der Impfschutz bei Ihnen nach der letzten COVID-Impfung über die so oft genannten 6 Monate hinaus.
Auch wenn Sie bislang nur mit Impfstoffen versorgt wurden, die auf das Delta-Virus zugeschnitten waren, besteht nach aktuellem Kenntnisstand ein Schutz vor schwerem Krankheitsverlauf.
Wenn Sie dennoch eine Omicron-Auffrischimpfung wünschen, um Ihr Immunsystem mit dieser Virusvariante zu konfrontieren und dadurch Ihren Immunschutz zu optimieren, melden Sie sich gerne bei unseren Mitarbeiterinnen. Die letzte Impfung sollte dann mindestens 6 Monate her sein.
Wenn Sie in diesem Jahr 2022 bereits die Corona-Infektion hatten (als Nachweis reicht hier ein positiver Selbsttest genauso wie ein Bürger- oder PCR-Test), ist davon auszugehen, dass dies die Omicron-Variante war.
In diesem Fall brauchen Sie keine zusätzliche Omicron-Impfung, weil Sie bereits durch die Erkrankung immunisiert sind und ein dauerhafter Schutz (auch über 6 Monate nach Erkrankung hinaus) besteht.
Dies gilt jedoch nicht, wenn bei Ihnen eine schwere Schwäche des Immunsystems besteht. Gemeint ist hier zum Beispiel eine aktive Krebserkrankung unter laufender Chemotherapie, immunsystemunterdrückende Therapien (z.B. bei Rheuma mit MTX) oder Z.n. Stammzelltransplantation – Patienten mit Diabetes oder Bluthochdruck gehören nicht dazu.
Da diese Patienten oft keinen dauerhaften Immunschutz nach Erkrankung aufbauen, sollte dann über eine Omicron-Auffrischimpfung nachgedacht werden. Wenn Sie sich unsicher sind, sprechen Sie uns gerne an.
Nach Impfung mit einem mRNA-Impfstoff kann es bei jüngeren Menschen zu einer Herzmuskelentzündung kommen.
Diese Nebenwirkung ist, wenn sie auftritt, gut behandelbar und prognostisch gutartig.
Da diese Nebenwirkung beim Moderna-Impfstoff aber geringfügig häufiger auftritt, empfehle ich Ihnen gemäß der STIKO-Empfehlung den BioNTech-Impfstoff.
Die seltene Nebenwirkung einer Herzmuskelentzündung wurde bislang nur bei jungen Menschen festgestellt. Darüberhinaus ist das Wirkprinzip, auf dem beide Impfstoffe beruhen, dasselbe, und die Wirksamkeit ist bei beiden Impfstoffen gleich gut.
Deshalb ist es in Ihrem Alter unerheblich, ob Sie Moderna oder BioNTech erhalten.
Viel wichtiger als die Frage nach dem Impfstoff ist vielmehr die Frage nach dem Impfzeitpunkt!
Wir sind inzwischen in der Lage, 150 bis 200 Patienten in der Woche zu boostern (und dies neben der normalen Regelversorgung unserer Patienten!) – wenn man uns nur lässt.
Aktuell gibt es keine Kontingentierung oder Priorisierung von Impfstoffen. An zukünftigen politischen Entscheidungen über die Belieferung mit Impfstoffen können wir aber alle nichts ändern.
Deshalb meine klare Empfehlung für Sie: Nehmen Sie Ihren Impftermin bei uns wahr und lassen Sie sich mit dem aktuell verfügbaren Impfstoff boostern!
Die STIKO empfiehlt für alle Kinder ab dem 5. Lebensjahr eine einmalige Corona-Impfung mit dem zugelassenen Impfstoff von BioNTech®.
Die Grundimmunisierung sowie 1. und 2. Auffrischimpfung wird darüberhinaus für Kinder mit vorerkrankungsbedingt erhöhtem Risiko für einen schweren Verlauf der COVID-19-Erkrankung empfohlen (z.B. bei Diabetes, Herzfehlern, Asthma, Nierenerkrankungen etc.).
Der Kinderimpfstoff hat eine vom Erwachsenen-Impfstoff abweichende niedrigere Konzentration und ein anderes Injektionsvolumen. Laut EMA soll das Vakzin an Kindern von fünf bis elf Jahren in zwei Impfungen mit einer Dosierung von jeweils zehn Mikrogramm verabreicht werden. Der Abstand zwischen den Impfungen sollte demnach mindestens drei, besser vier Wochen betragen.
Der COVID-19-Impfstoff wird auf besondere Bestellung bei Bedarf an uns geliefert. Wenn Sie eine Impfung für Ihr Kind wünschen, rufen Sie uns gerne an oder kontaktieren uns per email.
Quelle: STIKO-Empfehlung vom 06.10.22