Corona-Impfempfehlungen (Stand: 01/2024)

Liebe Patienten,

seit Januar 2024 gibt es neue Impfempfehlungen des RKI zur Corona-Auffrischimpfung:

Vorausgesetzt wird für die unten genannten Personen, dass grundsätzlich eine Basisimmunität besteht. Dies ist der Fall, wenn man ≥ 3 „SARS-CoV-2-Antigenkontakte“ (also COVID-19-Infektion oder Impfung) hatte. Von diesen 3 Antigenkontakten sollte mindestens einer durch eine COVID-19-Impfung erfolgt sein.

Folgenden Personengruppen wird keine weitere Auffrischimpfung mehr empfohlen:

  • Gesunden Erwachsenen < 60 Jahre
  • gesunden Schwangeren

Folgende Personengruppen kommen infrage für eine Corona-Auffrischimpfung:

  • Personen ≥ 60 Jahre
  • Personen ≥ 6 Monate mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung für einen schweren COVID-19-Verlauf infolge einer Grundkrankheit (z. B. Diabetes mellitus, Asthma, COPD, Herzschwäche, chronische Nierenerkrankungen, Krebserkrankungen)
  • Bewohner von Pflegeeinrichtungen (z.B. Altenheime)
  • Personal in medizinischen Einrichtungen und Pflegeeinrichtungen (wenn direkter Patientenkontakt besteht)

Diese Personen sollten die COVID-Impfung einmal jährlich im Herbst erhalten (z.B. zusammen mit der Grippeschutzimpfung – eine grundsätzliche Impfung nach Ablauf eines Jahres wird nicht mehr empfohlen).

Soviel zu den offiziellen Impfempfehlungen. Wie bei allen Maßnahmen in der Medizin muss man aber immer Nutzen und Risiken ins Verhältnis setzen – und das hier besonders, weil es sich bei der COVID-Impfung um ein völlig neues Wirkprinzip handelt (sog. mRNA-Impfstoffe).

Wir überblicken zwar bereits mehrere Jahre COVID-Impfungen und haben zunehmende Erkenntnisse über mögliche Impfnebenwirkungen (diese werden beim Paul-Ehrlich-Institut gemeldet und sind hier abrufbar: Sicherheitsbericht Covid-19-Impfstoffe PEI).

Leider bestehen aber Erkenntnisse bislang größtenteils in der Dokumentation des Verdachtes auf Nebenwirkungen – die zugrundeliegenden Mechanismen, die zu den Nebenwirkungen führen, sind bislang kaum verstanden und deshalb auch nur schwer behandelbar.

Die Verdachtsmeldungen beinhalten teilweise Schäden, die mit dauerhafter Behinderung der Betroffenen bis hin zur Berufsunfähigkeit einhergehen (Näheres hierzu unter Informationen zu den verfügbaren Corona-Impfstoffen). Wenngleich diese Meldungen im Vergleich zur Gesamtmenge der Geimpften extrem selten zu sein scheinen (<1/100.000) und es durchaus möglich ist, dass die Untersuchungen der kommenden Jahre keinen kausalen Zusammenhang zwischen Verdachtsfällen und Impfungen belegen, so muss meines Erachtens dennoch der Schwere der beklagten Behinderungen Rechnung getragen werden.

Wenn Sie zu den oben genannten Personengruppen mit einer Empfehlung seitens des RKI gehören, sollten Sie in jeden Falle eine Auffrischimpfung erwägen.

Für den Großteil der dort genannten Patienten halte ich das Risiko der möglichen Nebenwirkungen für viel geringer als das Risiko für einen schweren Verlauf bei COVID-19 Erkrankung.

Die gemeldeten Nebenwirkungen scheinen häufiger aufzutreten bei den Menschen, die jünger sind und deren Immunsystem noch kompetenter ist.

Je geschwächter das Immunsystem ist, desto geringer ist das Risiko von Nebenwirkungen und desto höher ist das Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf bei COVID-19 Erkrankung.

Je älter Sie sind und je mehr chronische Erkrankungen Sie haben, desto eher würde ich Ihnen die jährliche Auffrischimpfung empfehlen.

Unstrittig ist meines Erachtens zum Beispiel der Nutzen der Auffrischimpfung beim 80-jährigen mit Diabetes und Herzschwäche.

Der 61-jährigen Dame mit nur leichtem Bluthochdruck würde ich hingegen von einer Impfung eher abraten.

In jedem Falle sollten Sie aktiv werden, wenn für Sie eine Auffrischimpfung empfohlen wird – gerne berate ich Sie hierzu in einem individuellen Aufklärungsgespräch.

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